Über Toloha
Toloha ist ein sehr entlegenes Dorf im Norden Tansanias, nahe an der Grenze zu Kenia und nur wenig südlich des Äquators gelegen. Bis zur nächsten Asphaltstrasse sind es über dreißig Kilometer. Täglich, morgens um fünf Uhr, fährt ein Bus in die fünfzig Kilometer entfernte Kleinstadt Mwanga und kehrt abends zurück. Seit dem Sommer 2014 ist Toloha an das nationale Stromnetz angeschlossen, doch die weitaus meisten Bewohner können sich Elektrizität zuhause gar nicht leisten.
Die Bevölkerung in der Toloha-Ebene lebt hauptsächlich von kleinbäuerlicher Landwirtschaft und Viehzucht. Die trockene, aride Umwelt macht sie zu 100% abhängig von den Regenzeiten und der Verfügbarkeit von Wasser. Immer wiederkehrende Dürren und die weiten Wege zu lokalen Wasserquellen führten zu ärmsten Lebensverhältnissen mit vielen Krankheiten und zur Landflucht. Zum Dorf gehören zwei Grundschulen und ein Kindergarten. Die nächste ärztliche Versorgung ist in fünfzehn Kilometer Entfernung zu erreichen. Wobei man bedenken muss, dass diese Strecke dann in der Regel zu Fuß zurückgelegt werden muss. Verwaltungsmäßig gehört Toloha zum Distrikt Mwanga in der Region Kilimanjaro.
Westlich des Dorfes, in zirka acht Kilometer Entfernung, verlaufen die „North“ Pare Berge. Weiter südlich, im Distrikt Same, nennen sie sich dann „South“ Pare Berge. Auf der anderen Seite der bis zu 1800m hohen Bergkette verläuft in nord-süd Richtung die Hauptverkehrsstrasse von Dar es Salaam bzw. Tanga kommend nach Moshi, Arusha und Mombasa (Kenia). Es ist dies die einzige Asphaltstrasse weit und breit. Das Klima ist ganzjährig heiß, mit regulär zwei Regenzeiten: Von Oktober bis Dezember ist der Nordost-Monsun „Kazkazi“ für die „kleine“ Regenzeit mit vielen Schauern und Gewittern verantwortlich. Von März bis Ende Mai bringt der Südost-Monsun „Kuzi“ die „große“ Regenzeit. Dezember, Januar und Februar sind die heißesten Monate im Jahr.
Dörfer wie Toloha gibt es viele in Tansania – ja, in ganz Afrika. Warum also sind wir ausgerechnet dort aktiv? Wie so oft ergibt sich ein solches Engagement aus persönlichen Erfahrungen, Erlebnissen und Begegnungen. Klaus Schäfer lebte mit seiner Frau Rosemarie in den Jahren 2010 bis 2013 in Moshi. In dieser Zeit betreute Klaus als Entwicklungshelfer (DED/GIZ) die Distrikte Same und Mwanga bei ihren Wasserversorgungsprojekten. So lernte er die Sorgen und Nöte des Dorfes Toloha schon seit dem ersten Jahr seiner Tätigkeit kennen – und er lernte Daniel Makoko kennen, mit dem ihn seit dieser Zeit eine enge Freundschaft verbindet. Daniel – als Sohn des Dorfes Toloha, der heute in Kinston (NC), USA, lebt – entwickelte gemeinsam mit den Dorfbewohnern und seinen Freunden die Vision einer besseren Zukunft für die Menschen seiner Heimat. „Kumbuka Kijijini – vergiss Dein Dorf nicht!“ war und ist sein Leitspruch, seit er im Jahr 2001 in die USA auswandern konnte. Seit dem Jahr 2009 kommt er nun regelmäßig zurück um seinem Dorf zu einer besseren Zukunft zu verhelfen. Daniel gründete „Toloha Partnership“ im Jahr 2012 in den USA und animierte Klaus zur Gründung von „Toloha Partnership Deutschland e.V.“ – im Jahr 2014 – in Deutschland. Beide Organisationen sind rechtlich unabhängig, agieren aber in enger Kooperation bei der Verwirklichung der Vision von Daniel Makoko.